Kappzaum Michael Geitner

Erstmal möchte ich mich bei der Co-Trainerin von Michael Geitner- Alexandra Schmid, für die Unterstützung für diesen Produkttest bedanken! Und jetzt endlich fertiggestellt: Der Produkttest des Kappzaums von Michael Geitner!

Und das ist er! Die Special Edition, nur im Shop von Michael Geitner verfügbar. Einige von euch kennen sicherlich den "klassischen" blau-gelben Kappzaum den bei es Krämer gibt. Mir persönlich gefällt er in schwarz mit den goldenen Beschlägen besser. Zum Kappzaum dazu könnt ihr euch das Genick- und Nasenpolster aussuchen. Aktuell sind es 13 verschiedene Farben- auf dem Bild hier seht ihr braun.

 

Ich möchte erstmal ein paar Worte zum Kappzaum sagen bevor ich auf die Funktionen etc. eingehe.

 

Der Kappzaum ist aus Biothane, was mir persönlich sehr gut gefällt. Ich bin der Meinung, es muss aus Umweltgründen nicht mehr alles aus Leder sein. Bei einem Kappzaum kann man sehr gut auf die Alternative Biothane zurück greifen. Außerdem ist es weitaus pflegeleichter als Leder, ein bisschen Wasser und Seife- fertig. Die Polster aus Sympa-Nova sind sehr weich und gut federnd, sollten sie wirklich nach Jahren der Nutzung mal kaputt oder hart werden kann man sie ganz einfach im Geitner-Shop einzeln nachkaufen.

 

Der Kappzaum hat im Vergleich zu einem klassischen Kappzaum kein Naseneisen. Dazu wird ja oft viel diskutiert was denn nun besser ist. Meine Meinung ist, es kommt auf Pferd und Longenführer an was man denn nun besser verwenden sollte. Aber der Kappzaum wurde ja eigentlich speziell für die Trainingsmethoden von Geitner enwickelt und dafür bevorzuge ich klar kein Naseneisen. Warum? Weil man bei der Equikinetic und auch bei der Dualaktivierung sehr nah und sehr intensiv mit dem Pferd kommuniziert, ähnlich der Bodenarbeit. Ich finde dafür einfach die weichere Verbindung schöner fürs Pferd.

 

 

Man kann den Kappzaum zudem auch als gebisslose Zäumung verwenden. Ich habe es noch nicht selber ausprobiert, finde es aber ziemlich cool. Denn durch das bewegliche Nasenstück hat man quasi ein Sidepull mit dem man aber das Pferd weitaus schöner Stellen kann. Das ist oft mein persönlicher Minuspunkt bei gebisslosen Zäumungen. Daher werde ich den Kappzaum sicherlich auch mal noch zum reiten verwenden.

Auf dem nächsten Bild seht ihr die Verschnallung. Der Genickriemen sollte so verschnallt sein das ihr, ähnlich wie beim englischen Reithalfter, mindestens 2 Fingerbreit unterhalb des Jochbeins seid. Gleichzeitig muss der Nasenriemen aber so hoch sein, das er oberhalb der freiliegenden, knöchernen Struktur des Nasenbeins zum aufliegen kommt.

 

Ein Kappzaum muss grundsätzlich, damit er nich rutscht entsprechend eng verschnallt werden. Dennoch dürfen auf gar keinen Fall die Riemen aufs Maximum zugezogen werden. Es gilt weiterhin der Grundsatz, das 2 Finger zwischen Nasenriemen und Knochen Platz haben müssen!

 

Was ich außerdem sehr gut finde: es gibt insgesamt 5 Größen zur Auswahl. Statt wie üblich Pony und Warmblut...wo es entweder passt oder eben nicht passt, habt ihr hier die Auswahl zwischen:

*Pony/Shetty

*Araber/Endmaßpony

*Standard (Vollblut und kleines bzw. normal großes WB)

*Full (großes Warmblut)

*Extra Full (Kalblut)

Es ist also für jedes Pferd etwas dabei. Ihr findet auf der Seite von Michael Geitner die genauen Maße der jeweiligen Riemen und könnt somit den perfekt passenden Kappzaum auswählen.

 

 

Auf diesem Bild habe ich markiert, welche Stellen besonders wichtig im Pferdegesicht sind. Ganz oben der erste Kreis ist besonders anfällig für Druck am Ohr und Genick. Hier entlang verläuft auch die Ohrspeicheldrüse des Pferdes. Durch das Polster wird dieser Bereich geschont, es entsteht kein schmerzhafter Druck.

 

Der nächste Kreis steht für das Sichtfeld des Pferdes. Ich sehe leider oft Kappzäume und auch Reithalfter die viel zu nahe am Auge verlaufen. Ideal ist es wie hier, wenn genügend Platz zwischen Riemen und Auge ist. Das Sichtfeld wird nicht eingeschränkt.

 

Als nächstes der Kreis an der Ganasche. Der Riemen sollte tief an der Ganasche verlaufen oder noch besser die Ganasche sogar unterlaufen. So entsteht dem Pferd kein unangenehmer Druck. Auch dieses Kriterium erfüllt der Geitner Kappzaum.

 

Ein Stück höher seht ihr den Kreis am Jochbein. Das Jochbein muss immer frei bleiben. Ein Druck hierrauf ist äußerst schmerzhaft und unangenehm für das Pferd. Auch ist darauf zu achten, das ein Kappzaum nicht auf das Jochbein während des longierens rutschen kann. Durch das bewegliche Nasenstück ist das in diesem Fall nahezu ausgeschlossen.

 

Und der letzte Kreis: Das Nasenbein des Pferdes. Durch einen Kappzaum wird immer Druck auf den Nasenrücken des Pferdes ausgeübt. Wichtig ist hierbei, das der Druck gleichmäßig verteilt wird und keine  Druckspitzen entstehen. Am einfachsten kann man das testen indem man selber einfach mal die Hand dazwischen schiebt und dann Zug auf der Longe ausübt. Der Geitner Kappzaum verteilt durch das Polster den Druck ideal und wirkt vor allem immer weich. Das Pferd empfängt bei normaler, geübter Handhabung mit der Longe keinerlei Schmerzreize. 

Ich füge euch hier ein Video mit einem kurzen Ausschnitt bei der Arbeit mit dem Kappzaum in der Equikinetic ein. Zwei kurze Anmerkungen dazu: Ich hatte an diesem Tag leider nur 4 der 8 benötigten Dual-Gassen zur Verfügung. Für eine korrekte Arbeit empfehle ich auf jeden Fall 8 Gassen oder zumindest Hütchen als äußere Begrenzung. Conny, der schon geübt sowohl an der Longe als auch in der Equikinetic ist, kam an diesem Tag auch mit den ausnahmsweise 4 verwendeten Gassen zurecht.

Die zweite Anmerkung ist zu Conny selber: er befindet sich aktuell im Aufbautraining nach der Winterpause. Das heißt, er ist im Moment nicht gut bemuskelt und ist außerdem ein Spatpferd, der bei dem derzeit nasskaltem Wetter entsprechend ein wenig steif läuft. Nach ausgiebigem Aufwärmen ist die Equikinetic für ihn aber eine tolle Methode, um seine steifen Sprunggelenke wieder zu "schmieren".

Fazit: Der Kappzaum ist oberklasse! Faire Arbeit mit dem Pferd, unterstützt die Gesunderhaltung des Pferdes, hilft pferdefreundlich beim Muskelaufbau! Dennoch empfehle ich Jedem, der noch wenig Erfahrung mit Longieren generell und Arbeit mit dem Kappzaum hat, erstmal einen Trainer zu Rate zu ziehen- auch wenn dieser Kappzaum sehr sanft wirkt- es ist so schnell etwas beim Longieren verkehrt gemacht und sorgt nur für Frust und Ärger bei Pferd und Reiter.

Übrigens...da wir davon sprechen. Schaut mal auf der Seite von Michael Geitner und Alexandra Schmid vorbei. Dort gibt es auch eine Trainer-Liste, mit Trainern, die bei Geitner ihre Ausbildung absolviert haben:

http://www.pferde-ausbildung.de/

http://www.pferdetraining-allgaeu.de/